Nach drei deutlichen Pleiten in Folge tritt Benny Hassenfratz als Trainer beim TuS 04 Hohenecken zurück. Die Gründe sind teilweise unklar.
Der TuS 04 Hohenecken steht ohne Coach da. Wenige Tage nach der Pleite in der Verbandsligapartie gegen die SG Hüffelsheim erklärte Trainer Benny Hassenfratz seinen Rücktritt. Eine für viele unerwartete Entscheidung. In einem am Mittwoch mit der RHEINPFALZ geführten Gespräch legte Benny Hassenfratz Wert darauf, dass er den Entschluss zum Rückzug „nicht spontan“ gefasst habe. Über die konkreten Gründe wollte er sich aber nicht öffentlich äußern. „Die Leute, die mich kennen, wissen, warum ich mich so entschieden habe“, sagte Benny Hassenfratz und fügte hinzu, dass er sich schon länger mit dem Gedanken getragen habe, als Coach beim TuS 04 Hohenecken auszusteigen. Am vergangenen Dienstag war es dann so weit. Benny Hassenfratz informierte zuerst den Verein, er sprach mit Matthias Reh und im anschließenden Training dann auch mit den Spielern. Auch gegenüber der Mannschaft sei er „nicht ins Detail gegangen“, warum er sich zurückziehe, so Hassenfratz.
Die Reaktion des Vereins auf den Rücktritt fiel verhalten aus. Harry Milster, der Leiter der Fußballabteilung des TuS 04 Hohenecken, äußerte sich zu den Rücktrittsgründen folgendermaßen: So habe Benny Hassenfratz im Gespräch mit dem Verein seinen Entschluss damit begründet, dass er nicht mehr die Kraft habe, die Mannschaft in dieser Situation zu coachen. Auch die zuletzt erlittenen heftigen Niederlagen hätten eine Rolle gespielt, sagt der Abteilungsleiter und wird dann auch konkret: „Nach dem 1:8 gegen den TuS Mechtersheim, dem 0:4 im Derby gegen Morlautern und dem 1:5 zuletzt gegen die SG Hüffelsheim gab es Kritik in der Mannschaft.“
Mit der Trennung endet eine lange, von Rückschlägen und Erfolgen gekennzeichnete Beziehung zwischen einem traditionsreichen Verein und einem jungen Trainer. Trotz seiner erst 36 Jahre coachte Benny Hassenfratzdie erste Mannschaft des TuS 04 Hohenecken schon seit 2020. Große Leidenschaft und akribische Vorbereitung und Planung zeichneten den Trainer Benny Hassenfratz aus. Auch als die Mannschaft in der Saison 2023/24 den Klassenverbleib in der Verbandsliga nicht schaffte und in die Landesliga West abstieg, gab es beim TuS 04 keine Trainerdiskussion. Man setzte weiter auf Benny Hassenfratz. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Denn die Mannschaft schaffte den direkten Wiederaufstieg in die Verbandsliga. Als Tabellenzweiter der Landesliga setzte sich der TuS 04 Hohenecken in einem wahren Aufstiegsmarathon durch. Nachdem die beiden Aufstiegsspiele gegen den SV Büchelberg unentschieden ausgegangen waren, folgte ein Entscheidungsspiel, das die Hohenecker mit 1:0 gewannen.
Auch der Start in die laufende Saison verlief vielversprechend. Im Auftaktspiel schlug man den SV Steinwenden mit 4:1. Und auch danach lief es weiter recht gut für den Aufsteiger, der nach acht Spielen zwölf Punkte auf dem Konto hatte. Bitter war dann aber die Derbyniederlage gegen Morlautern, waren die Hohenecker doch als Favoriten in dieses Duell gegangen. Und am vergangenen Sonntag folgte dann die nächste Klatsche, das 1:5 zu Hause gegen Hüffelsheim und das Abrutschen in der Tabelle auf Platz neun.
In der Verbandsligapartie am Samstag (16.30 Uhr) beim SV Alemannia Waldalgesheim soll der Spielmacher des TuS 04 Hohenecken, Dennie Reh, die Mannschaft coachen. Ob er diese Aufgabe vorübergehend oder längerfristig übernimmt, ist offen.
Quelle
Ausgabe: Die Rheinpfalz Pfälzische Volkszeitung - Nr. 234
Datum : Donnerstag, den 9. Oktober 2025, Seite 19
Bericht von Peter Knick